Menschenrecht Inklusion: Mit kleinen Schritten am Ziel vorbei?
Freiburg: "Menschenrecht Inklusion. Mit kleinen Schritten am Ziel vorbei?" lautet der Titel einer Veranstaltung, die am Freitag, den 10. Mai in Freiburg anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung behinderter Menschen stattfindet. Gemeinsam mit der Inklusionsbotschafterin und ehemaligen Behindertenbeauftragten der Stadt Freiburg, Esther Grunemann, lädt der Freiburger Verein "bildung neu-denken" zu einer öffentlichen Veranstaltung mit Ottmar Miles-Paul am 10. Mai von 18:00 bis 20:30 Uhr in das Janusz-Korczak-Haus, Goethestr. 31 in Freiburg, ein.
"In seinem Impulsvortrag beleuchtet der Inklusionsaktivist und Träger der Carl von Ossietzky-Medaille die Ziele und das bisher Erreichte der UN-Behindertenrechtskonvention. Um möglichst viele Menschen zu Wort kommen zu lassen, findet die daran anschließende Diskussion mit Ottmar Miles-Paul, Esther Grunemann und Cornelia Bossert in Form eines 'Fishbowl' statt. Edgar Bohn, Vorsitzender des Grundschulverband Baden-Württemberg und Vorstandsmitglied von bildung neu denken e.V., moderiert die Diskussionsrunde", heißt es in der Ankündigung der Veranstaltung.
Anlass für die Veranstaltung ist der zehnte Jahrestag der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) durch die Bundesregierung. "Der 26. März 2009 ist für Menschen mit Behinderung ein denkwürdiger Tag. Denn mit der UN-BRK schreibt erstmals eine Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen das Recht behinderter Menschen auf Bildung, Chancengleichheit und gleichberechtigte, barrierefreie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben fest. Inklusion, das Zusammenleben aller von Anfang an, soll zur Normalität werden. In einer inklusiven Gesellschaft geht es nicht mehr um Integration benachteiligter, bislang ausgegrenzter Gruppen, sondern um deren wirkliche Teilhabe von Anfang an", heißt es weiter in der Ankündigung.
Seit über zehn Jahren setzt sich "bildung neu denken" mit unterschiedlichsten Aktivitäten und Projekten für eine inklusive Gesellschaft ein. Diese ist auch ein Anliegen von Esther Grunemann, die bereits Veranstaltungen zum Thema Teilhabe, Barrierefreiheit und Euthanasie im Dritten Reich durchgeführt hat. Vor diesem Hintergrund ist für die Veranstaltenden der zehnte Geburtstag der UN-BRK ein willkommener Anlass, die bisherigen Erfolge zu feiern. "Allerdings ist Deutschland im internationalen Vergleich weit von einem Spitzenplatz bei der Umsetzung der Inklusion entfernt. Es gilt daher auch, einen kritischen Blick auf die Politik der kleinen Schritte der Vergan-genheit zu werfen, und neue Strategien für die Zukunft zu entwicklen, um die inklusive Gesellschaft schneller voranzubringen", betont der Verein.