Dynamik für Veränderungen
Erfurt (kobinet) Auch beim letzten Wochenende der vierteiligen Empowerment Schulung "Stärker werden und etwas verändern" 1für behinderte und chronisch kranke Menschen aus Bayern, Thüringen, Hessen und Sachsen-Anhalt herrschte eine große Dynamik, um Veränderungen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention voran zu treiben.
Bei strahlend blauem Himmel wurde auch an diesem Wochenende bei der von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) organisierten und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Empowerment Schulung viel diskutiert. Vor allem wurde dabei deutlich, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen und Behinderungen einzugehen. Dabei wurde schnell deutlich, dass es in Sachen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht nur um die üblichen Gruppen wie RollstuhlnutzerInnen, seh- oder hörbehinderte Menschen gehen darf. Vielmehr müssten Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf, aber auch mit psychischen Beeinträchtigungen oder beispielsweise auch dickere Menschen, die erhebliche Nachteile erfahren, mit in die Aktivitäten und Diskussionen einbezogen werden.
Anhand der Vorstellung der Projekte, die die TeilnehmerInnen im Rahmen der Schulung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention durchführen, wurde deutlich, wie viel es noch in Sachen Inklusion zu tun gibt. Sei es die Inklusion in Schulen durch die Schaffung von mehr Barrierefreiheit und durch Schulbesuche von behinderten Menschen voran zu treiben, das Engagement in Parteien sowie in Gemeinde- und Kreisräten oder die Durchführung von gemeinsamen Sportveranstaltungen und Aktionstagen, die Bewusstseinsbildung spielt dabei eine wichtige Rolle. Hier haben die TeilnehmerInnen bereits einiges erreicht, aber noch viel mehr vor. Maik Nothnagel, der die Gruppe im September im Landtag begrüßt hatte, als dieser noch ein Mandat für die Linken inne hatte, besuchte die Schulung und berichtete aus erster Hand über die Höhen und Tiefen seines langjährigen Engagements in der Behindertenpolitik und in Parteien und Parlamenten. Dabei wurde von den TeilnehmerInnen die Hoffnung geäußert, dass von der neuen thüringischen Landesregierung endlich auch längst überfällige Impulse für die Behindertenpolitik im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention kommen.
Zum Abschluss gab es nicht nur eine Bilderpräsentation von den verschiedenen Schulungswochenenden, sondern entwickelten die TeilnehmerInnen eine Empowerment-Show, bei der sie verschiedene Szenen von der Schulung spielten. Einig waren sich die TeilnehmerInnen darin, dass es nach Abschluss der Schulungen weitere Möglichkeiten geben muss, um sich wieder zu treffen und die begonnene Zusammenarbeit fortzusetzen. Einig waren sich die TeilnehmerInnen auch darin, dass weitere behinderte Menschen die Chance bekommen müssen, Empowerment Schulungen in Anspruch zu nehmen.