Dr. Stephan Geiner will Schwimmen mit Epilepsie erleichtern

 Porträt Dr. Stephan Geiner (c) privatMein Name ist Stephan Geiner. Ich bin 50 Jahre alt. Seit meiner Kindheit habe ich Kenntnis über die Krankheit "Epilepsie". Einer meiner Mitschüler erkrankte. Die Anfälle unterbrachen seinen geliebten Sport, das Schwimmen. Ferner waren in den Schulen Landshuts, meiner Heimatstadt, viele drogensüchtige Mitschüler in den Klassen. Zwei Todesfälle des Jugendalters durch "Heroinintoxikation" begleiteten meine Schulzeit. Im Studium der Medizin und in der ärztlichen Ausbildung blieben diese Themen meine Ziele für die Hilfeleistung im Gesundheitswesen. 1998 überlebte ich selbst einen Selbsttötungsversuch, einer Lebenskrise in Schwierigkeiten von Nachtarbeit und Familiengründung folgend. Daher kenne ich den nervenärztlichen Bereich auch als Patient; wenngleich ich selbst keine Anfallskrankheit durchlebt habe.

Anfallskranke Menschen sind oft dezentral versorgt. "Schwimmen und Epilepsie" soll einen Beitrag schaffen, die ortsferne Versorgung "ab zu mildern". Öffentliche Schwimmbäder ermöglichen kostengünstige Leibesertüchtigung (Schwimmen, Aquagymnastik), oft sind diese nahe zur Stadtmitte angeordnet und gut erreichbar. Therapeutische Berufsgruppen, Schwimmvereine, Wasserwacht und DLRG bieten Kranken und Gesunden Schutz, Schwimmausbildung und Möglichkeiten einer Beteiligung an Diensten. Viele Schwimmbäder / - vereine haben überdies weitere Sportmöglichkeiten in den Sommer– und Wintermonaten.

Die Schwimmbäder können ein Ort der Inklusion sein, Schritt für Schritt. Sport an Land, Wassergewöhnung, Teilhabe an Öffentlichkeit und auch Schwimmen. Vielleicht hilft solch ein Angebot auch, dass wir uns alle an den Fußweg zum Schwimmbad und den Radweg erinnern und die Bewegung uns hilft, PKW´s als Ziel in die Unvernunft einzuordnen. Ein oft kraftzehrender Kampf vieler Anfallskranker um die Fahrerlaubnis, die Leibesertüchtigung jedoch wäre der bessere "Kampf".

Eine Gruppe von Helfern, Rettungsschwimmern und Schwimmlehrern ist nötig, um für Betroffene dieses Angebot zu ermöglichen. Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer begann ich im Winter 2017, im 50. Lebensjahr nicht gar so einfach. Gerade habe ich den Rettungsschwimmer "Bronze" geschafft. Bis zu "Silber" werden noch einige Wochen meine Lungen ächzen.

Ziel: Eine Gemeinschaft, die für neurologisch Kranke (insbesondere für junge und erwachsene Anfallskranke) Beratung -  und Therapieangebote schafft, die gut erreichbar und stadtnah sind. Vielleicht entsteht auch ein Gedanke für die Gründung einer neurologischen Rehaklinik in Landshut.

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