PID – Macht da nicht mit!

Porträt von Barbara Vieweg (c) ISL e.V. Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) ruft die Mitglieder des Deutschen Bundestages dazu auf, den Gesetzentwurf  der Bundestagsabgeordneten Birgitt Bender (Bündnis 90/Die Grünen), Andrea Nahles (SPD), Johannes Singhammer (CSU), Kathrin Vogler (Die Linke) und Pascal Kober (FDP) für ein komplettes Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) zu unterstützen. Der Deutsche Bundestag will am Donnerstag, dem 17. März drei Gesetzentwürfen zur PID beraten, eine Entscheidung ist für den Juni angedacht.

„Gleichgültig, unter welchen Ausnahmen und Auflagen die PID zugelassen würde, es geht dabei immer um die Bewertung menschlichen Lebens, um die  Entscheidung zwischen lebenswert und nicht lebenswert“, betont Barbara Vieweg vom bioethischen Forum der ISL. „Wer glaubt, diese Konsequenz vermeiden zu können, unterliegt einer gefährlichen Illusion, denn indem der Mensch in das Erbgut ungeborener Menschen eingreift, stellt er die Gleichheit aller Menschen in Frage, die unabhängig von bestimmten Eigenschaften gelten muss.“

Kritiker der (begrenzten) Zulassung der PID argumentierten mit Recht, dass sich der Druck auf Menschen mit Behinderung und deren Eltern durch die PID weiter erhöhen werde, so Vieweg. „Schon jetzt müssen Eltern behinderter Kinder um viele Leistungen kämpfen und klagen und werden dadurch in die Rolle von Bittstellern gedrängt. Ebenso geht es Menschen mit Behinderung selbst, denen existentielle Assistenzleistungen entweder vorenthalten oder nur nach zermürbenden Kämpfen bewilligt werden.“ Die  Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte behinderter Menschen weise jedoch in die Zukunft. In dieser sollen Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt leben können, ohne sich rechtfertigen zu müssen, warum es sie gibt und warum sie (Sozial-)Leistungen der Gesellschaft beanspruchen.

Die ISL hat sich schon im Jahr 2002 für ein Verbot der PID ausgesprochen. Seinerzeit wurde die Broschüre „PID – da machen wir nicht mit!“ veröffentlicht. Aus aktuellem Anlass hat die ISL diese vergriffene Broschüre in ihrer elektronischen Bibliothek wieder zugänglich gemacht.

http://www.isl-ev.de/de/e-bibliothek/Alltagssprache/ISL-Brosch%C3%BCren/PID---da-machen-wir-nicht-mit-(2002)/