Barrierefreies Bauen - Menschenrechtsperspektive beachten!
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- Erstellt: Montag, 17. August 2015 09:39
An einer menschenrechtlichen Perspektive bezüglich der Diskussion um barrierefreies Bauen zeigte der Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD) großes Interesse bei einem Gespräch mit Vertreter*innen der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. – ISL. Gleichzeitig ließ er sich durch ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade und ISL-Barrierefrei-Sprecher Martin Marquard davon überzeugen, dass es nicht nur menschenrechtlich, sondern auch wirtschaftlich geboten ist, bei Neubauten alle per Aufzug erreichbaren Wohnungen barrierefrei zu konzipieren. „Nur so kann dem eklatanten Mangel an barrierefreiem Wohnraum nachhaltig begegnet werden“, erläuterte Martin Marquard. „Gestaltet man einen erheblichen Teil der stufenlos erreichbaren Wohnungen ohne Barrierefrei-Vorgaben, so schafft man neuen nicht barrierefreien Altbestand mit den entsprechenden Folgekosten.“ Dazu gehören die Kosten für nachträgliche Umbauten genauso wie die Kosten für Heimunterbringungen, die bei einer barrierefreien Wohnsituation vermeidbar wären. „Angesichts der demographischen Entwicklung ist eher mit einer Verschärfung der ohnehin angespannten Mangelsituation bei barrierefreiem Wohnraum als mit einer Entspannung zu rechnen,“ ergänzte Sigrid Arnade.
Mindrup war auch offen für die UN-Vorgaben bezüglich der Barrierefreiheit und des Wohnens. Mehrfach, zuletzt in den Abschließenden Bemerkungen des UN-Fachausschusses als Ergebnis der ersten deutschen Staatenprüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist Deutschland aufgefordert worden, Private zur Barrierefreiheit zu verpflichten. „Diesem Ziel könnten wir auch näher kommen, wenn Deutschland seine Blockadehaltung gegenüber der 5. EU-Antidiskriminierungsrichtlinie aufgeben würde,“ betonte Martin Marquard. Auch dieser Frage will Klaus Mindrup nachgehen, so dass die ISL-Vertreter*innen mit dem Termin zufrieden und gespannt auf die weitere Zusammenarbeit mit Klaus Mindrup sind.
„Die Schaffung und Verfügbarkeit von barrierefreiem Wohnraum ist mir ein großes Anliegen, für das ich mich aktiv stark mache“, sagte Klaus Mindrup abschließend. Unter anderem ist er Aufsichtsratsmitglied in der Wohnungsbaugenossenschaft Bremer Höhe (http://www.bremer-hoehe.de/), die barrierefreie Wohnungen anbietet sowie Mitbegründer des Bündnisses lebensraum inklusiv. Das Bündnis hat es sich zum Ziel gesetzt barrierefreien Wohnraum zu schaffen und veranstaltet zu diesem Thema Fachtagungen.