Sachverstand von Selbstvertretungsorganisationen einbeziehen!

Das Foto zeigt von links: Sigrid Arnade, Annette Widmann-Mauz, Eileen Moritz (c) ISL e.V.Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz, will sich für eine Beteiligung von Selbstvertretungsorganisationen behinderter Menschen bei Erörterungen und Anhörungen zu gesundheitspolitischen Themen einsetzen. Bei einem Gespräch mit Dr. Sigrid Arnade (Geschäftsführerin) und Eileen Moritz (Referentin) der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) äußerte Widmann-Mauz ihr Befremden darüber, dass der Sachverstand betroffener ExpertInnen in der Vergangenheit häufig nicht genutzt und kein einziger Verband der dritten Säule des Deutschen Behindertenrates eingeladen wurde. Hier will sie Abhilfe schaffen. Beim Thema „Recht auf Pflegekräfte des eigenen Geschlechts“ waren sich die Gesprächspartnerinnen nur teilweise einig. Während Widmann-Mauz großes Verständnis zeigte für den Wunsch vieler Frauen, nur von Frauen gepflegt zu werden, hält sie einen gesetzlichen Rechtsanspruch für nicht praktikabel. „Die ISL hingegen ist der Ansicht, dass die Verankerung eines Rechtsanspruchs lediglich eine Frage des politischen Willen ist,“ kommentiert Arnade. Immerhin will die Staatssekretärin Einzelfällen nachgehen, in denen junge Frauen aufgrund ihres Lebens in einer bestimmten Wohnform auf einen bestimmten Pflegedienst festgelegt werden. Dadurch müssen sie Zivildienstleistende als Pflegekräfte akzeptieren. Nach Ansicht von Widmann-Mauz widersprechen solche Praktiken der deutschen Gesetzeslage. Auch in dieser Frage sagte sie ihre Unterstützung zu.