ISL fordert Sitz im ZDF-Fernsehrat für Selbstvertretungsorganisationen

Porträt von Sigrid Arnade (c) ISL e.V.Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) kritisiert die Programmpolitik des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und setzt sich gleichzeitig für die Aufnahme fachkundiger Betroffener in die Gremien des Senders ein: „Angesichts der schleppenden Verwirklichung von Barrierefreiheit in den Programmangeboten des ZDF und der parallel laufenden Abschaffung der bestehenden Zielgruppensendung ´Menschen das Magazin´ ist es an der Zeit, dass endlich auch die Selbstvertretungsorganisationen behinderter Menschen Sitz und Stimme im Fernsehrat des ZDF erhalten!“, fordert ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade.

Dies sei auch Konsens im Workshop zur Bewusstseinsbildung der Maßnahmenkonferenz des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) im letzten Jahr gewesen, in dem es um die Umsetzung der UN-Konvention ging und in dem eine Vertretung behinderter Menschen auch in allen anderen Rundfunkanstalten angemahnt wurde, so Arnade. Es gehe nicht länger an, dass die direkt Betroffenen weiter aus den Gremien, die ein Spiegelbild gesellschaftlicher Realität darstellen sollen, ausgegrenzt werden.
„Hinsichtlich mangelnder Barrierefreiheit und der Abschaffung des renommierten Behindertenmagazins vermisse ich auch klare Worte der Wohlfahrtsverbände, die mit vier Sitzen  im Fernsehrat vertreten sind und sich gerne als Anwalt der Betroffenen sehen“, sagt Arnade. „Und ich vermisse den Aktionsplan des ZDF zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Sachen Artikel acht der Konvention!“  Gerade die Medien und ihre Rolle bei der Bewusstseinsbildung seien ein Kernelement bei der Umsetzung der Konvention, so Arnade.