Behindertenpolitisches Austauschprogramm USA-Deutschland geplant
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- Erstellt: Freitag, 08. Februar 2013 07:00

Im Gegenzug wollten die AktivistInnen aus dem BZSL wissen, wie sich die Finanzierung der Zentren in den USA gestaltet, da die politische Selbstvertretung behinderter Menschen in Deutschland kaum gefördert wird. Heumann berichtete, dass im „US-Rehabilitation Act“ seit vielen Jahren eine Förderlinie mit klaren Kriterien festgeschrieben sei und die Zentren in den USA eine regelmäßige Förderung aus Bundesmitteln erhalten. Um sich besser vernetzen und von den jeweiligen Erfahrungen profitieren zu können, wurde über ein Austauschprogramm nachgedacht, in dessen Rahmen Personen aus deutschen Zentren für eine Zeitlang in US-Zentren arbeiten können und umgekehrt.
Heumann war 1972 Mitbegründerin des ersten Independent Living Center in Berkeley/Kalifornien und ist seit Juli 2010 als Sonderberaterin im US-Außenministerium tätig. Davor war Judith Heumann Direktorin für den Fachbereich „Disability Services“ in Washington D.C. In den Jahren 2002 – 2007 war sie bei der Weltbank als erste Beraterin für Behinderung und Entwicklung beschäftigt und von 1993-2001 arbeitete sie unter Präsident Bill Clinton im US-Bildungsministerium in der Abteilung „Special Education and Rehabilitation“.