ISL beschließt "Hamburger Programm"

Porträt von Uwe Frevert (c) ISL e.V.Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) hat auf ihrer Mitgliederversammlung am Wochenende in Hamburg erstmals ein umfassendes behindertenpolitisches Grundsatzprogramm beschlossen. "Mit unserem Programm machen wir deutlich, dass Behinderung kein medizinisches Problem ist“, stellt Vorstandsmitglied Uwe Frevert dazu fest. "Bereits 1984 hat Adolf Ratzka gesagt, dass Behinderung eine Frage der persönlichen und politischen Macht und des Bewusstseins ist. Das gilt auch noch 30 Jahre später."

Im "Hamburger Programm" der ISL werden 13 inhaltliche Bereiche von "Assistenz" über "Barrierefreiheit" bis "Peer Counseling" ausgeführt und mit konkreten Forderungen unterlegt. Bislang waren die inhaltlichen Grundlagen der ISL lediglich in zwei Gründungsresolutionen aus dem Jahr 1991 knapp zusammengefasst. Vor diesem Hintergrund und angesichts des Wahljahres 2013 hatte die ISL in den letzten Monaten die verbandsinterne Diskussion um ein aktuelles und ausführliches Grundsatzprogramm begonnen.

"Das Papier geht jetzt noch in die redaktionelle Feinarbeit und steht dann in Kürze allen ISL-Mitgliedern und der Öffentlichkeit zur Verfügung", betont ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade. "Da gerade auch die Parteien ihre Wahlprogramme beschließen", so Arnade, "kommt unser neues Programm genau zur richtigen Zeit. So wird es möglich sein, die Aussagen der Politik im Wahlkampf anhand unserer Forderungen zu überprüfen."