ExpertInnen präsentierten ihr Wissen
Düsseldorf: Beim dritten von insgesamt vier Empowerment Schulungskursen unter dem Motto "Stärker werden und etwas verändern!", die am Wochenende in Düsseldorf stattfand, standen die TeilnehmerInnen mit deren Wissen und Erfahrungen im Mittelpunkt. Neben einem von den TeilnehmerInnen selbst moderierten Gespräch mit Angela Lück, die für die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag sitzt, präsentierten diese auch eine Reihe von Themen, die für ein selbstbestimmtes Leben wichtig sind und engagiert diskutiert wurden.
Das Curriculum der modellhaft vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Empowerment Schulung sieht vor, dass sich die TeilnehmerInnen selbst und ihre Erfahrungen ganz praktisch einbringen und eigene Projekte durchführen. Trotz einer knappen Vorbereitungszeit für den Besuch der Landtagsabgeordneten schafften es die TeilnehmerInnen, die verschiedenen Rollen, wie zum Beispiel der Begrüßung, Moderation, Bewirtung etc. zu verteilen und führten ein spannendes Gespräch mit der Abgeordneten, die im Sozialausschuss von Nordrhein-Westfalen auch immer wieder mit der Behindertenpolitik zu tun haben. Dabei schilderten vor allem die gehörlosen TeilnehmerInnen die Defizite in Sachen Kommunikation und Information und regten an, dass es im Landtag mehr Veranstaltungen mit GebärdensprachdolmetscherInnen gibt.
Aber auch Themen wie der Auszug aus einem Heim in die eigenen Wohnung mit Assistenz, die Initiativen für ein Bundesteilhabegesetz oder der große Bereich der Geldbeschaffung für Projekte behinderter Menschen wurden an diesem Wochenende behandelt. Ines Spilker, Kerstin Wöbbeking und Ottmar Miles-Paul, die den Schulungskurs, der von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) angeboten wird, leiten, zeigten sich von der Qualität der Präsentationen und dem Engagement der TeilnehmerInnen tief bewegt. "Hier gibt es so viel Potential bei den TeilnehmerInnen, was wieder einmal zeigt, dass es sehr wohl viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen gibt, die ihre Interessen gut einbringen und vertreten können. Wenn sie das entsprechende know how vermittelt bekommen und sich gegenseitig unterstützen", so das Resümée der TrainerInnen. Ende Oktober findet das letzte Schulungswochenende in Düsseldorf statt. Das Programm hierfür ist bereits gut gefüllt, denn es gibt noch viele Themen, über die sich die TeilnehmerInnen austauschen möchten.