Marina Fraas schafft mit Ideenreichtum Teilhabe

Fraas Marina 330Mein Name ist Marina Fraas, ich bin 25 Jahre alt und komme aus Helmbrechts, das in Oberfranken liegt. Ich hatte mit 20 einen schweren Schlaganfall, auf Grund dessen ich eine halbseitige rechte Hemiparese und Restaphasie habe. Ich habe an der Hochschule Magdeburg/Stendal meinen Bachelor in Rehabilitationspsychologie studiert und will meinen Master noch hinzufügen.

In meinen Bachelorthema ging es um die Forschungsarbeit einer qualitativen Untersuchung über chronische Aphasiker, wie sie psychosoziale Folgen während ihrer Krankheit bewältigen. Die Krankheitsbewältigung ist nicht immer leicht. Für mich ist es wichtig anderen betroffenen Menschen zu helfen, dass der Sinn am Leben nicht verloren geht.

Neu erweckter Lebensmut und Stärke sowie Lebensfreude soll jeder beeinträchtigte Mensch ausstrahlen können. Ich versuche in beruflicher wie auch aus eigenem Interesse psychologische Hilfe und Unterstützung zu geben. In meiner Arbeit mit den Selbsthilfegruppen (u.a. Deutsche Schlaganfallhilfe, Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener in Bayreuth und Hof, Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker und Aphasiker Zentrum Oberfranken) halte ich Vorträge und führe psychologische Gespräche etc.

Zukünftig werden ich meinen Weg in Richtung klinische Psychologie und Neuropsychologie weiter ausbauen. Außerdem steht mein politisches Wirken in der ÖDP (Ökologische Demokratische Partei) im Sinne eines ganzheitlichen und inklusiven Menschenbildes im Vordergrund. Die "Entschleunigung", also weg vom stressigen Leistungsdenken, würde bei uns allen die Lebensqualität verbessern und den Weg für die Inklusion ebnen. Das will ich in dieser Partei voranbringen.

Ein Quäntchen Kreativität lasse ich auch nicht außer Acht. Ich habe das Stricken auf eine andere Art und Weise für mich neuentdeckt und gebe es nun an andere weiter. Im Workshop "Inklusionsstricken", den ich beim Aphasiker Zentrum in Oberfranken mache, lernen Betroffene einhändig zu stricken. Auch Spinnen, Filzen, Wickinger-Stricken etc. lassen sich gut mit einer Hand gestalten. Somit ist auch für Menschen mit Behinderung ihrer Kreativität keine Grenze gesetzt. Auch das will ich weiter ausbauen.

Für mich ist eine sinnvolle Tätigkeit im Behindertenbereich besonders wertvoll, ja gerade weil eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft für soziale und auch psychische Stabilität der Betroffenen sorgen kann. Als Inklusionsbotschafterin will ich dazu beitragen, dass Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam an der Gesellschaft teilhaben, so dass ein besseres Miteinander entsteht.

Meiner Erfahrung nach: Wer was anstrebt, der erreicht es auch. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und ein starker Wille ist allmächtig, heißt es in einem Zitat von Swami Vivekânanda.

Eine erfolgreiche Teilhabe und Partizipation in der Gesellschaft ist etwas, das ich anstrebe, denn nur mit dieser Gestaltungskraft, Ideenreichtum und auch Phantasie schafft man Neues - Inklusion

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