Markus Ertl - mitten aus dem Leben, mitten ins Leben
Mein Name ist Markus Ertl. Seit meiner Kindheit trage ich es mit mir herum, so ein Etwas, dass mich anders macht als andere. Seit meiner Kindheit lebe ich aber ein Leben, wie viele andere auch. Meine Eltern hatten sich für eine inklusive Schule entschieden, ich spielte Fußball, Eishockey, Volleyball war damals schon gerne auf den Bergen unterwegs. Ich bin heute 43 Jahre, habe das Glück eine verständnisvolle, aber auch im positiven Sinne, fordernde Frau an meiner Seite zu haben. Mein Glück hat mir auch zwei süße Töchter geschenkt. Seit 26 Jahren arbeite ich für die örtliche Sparkasse.
Mein Weg würde ich hier als klassisch beschreiben, von der Lehre bis hin zum Sparkassenbetriebswirt und einer leitendenden Tätigkeit in der Kundenberatung. Heute bin ich immer noch dabei, habe aber in die Personalabteilung mit Schwerpunkt Personalentwicklung umgesattelt. Ich habe mich auch zum Mediator ausgebildet und helfe Leuten bei Konflikten ihre gemeinsame Lösung zu finden.
Bis vor 4 Jahren war meine Vita meist ohne dem Attribut – Behindert – ausgekommen. Und nicht weil ich etwas zu verbergen hatte, sondern weil es bis vor kurzem keine große Rolle gespielt hat, obwohl diese Seheinschränkung immer ein Teil von mir war. Seit meinem 9. Lebensjahr weiß ich, dass ich eine degenerative Netzhauterkrankung habe, Retinitis Pigmentosa. Hier wird das Gesichtsfeld immer enger. Heute beschreibe ich mich als Blind mit Sehrest, da ich zwar noch Farben wahrnehmen kann, aber direkt keine Menschen mehr erkenne, lesen nur noch mit Brailleschrift funktioniert und ich jetzt auch mit dem Blindenstock unterwegs bin, werde ich als Blind und somit Behindert wahrgenommen.
Und diese Wahrnehmung, früher als normal und mitten im Leben stehend und heute als der Blinde zu gelten, war erschreckend. Ich kann nicht sagen, ob ich früher auch so mit meinen Mitmenschen umgegangen bin, wenn ja, dann tut mir das heute sehr Leid. Mir ist auch bewusst, dass die Spezialisierung, welche ein Mensch mit Behinderung erfahren muss, für ein eigenständiges Leben notwendig ist. Aber die Sozialisierung in einem Umfeld, auch außerhalb der eigenen Behinderung, ist notwendig. Und nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für die Gesellschaft.
Mit welcher Unwissenheit hier ich und andere Menschen mit Behinderung von vielen, diskriminiert, bevormundet, geringgeschätzt, ausgegrenzt und dann doch für die banalsten Dinge in den Himmel gelobt werden, zeigt, die Unsicherheit im täglichen Umgang. Darum wird es höchste Zeit, die Menschen, mit und ohne Behinderung, ein ordentliches Stück weit in das Leben des Anderen zu lassen. Mitten in das Leben, mit allen Facetten.
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Mit dem Social Media "Facebook“ erreiche ich viele Menschen, die bisher mit den Begrifflichkeiten "Inklusion", "Barrierefreiheit", "barrierefreie Informations-Technologie (BITV)" noch keine Berührung hatten. Ich erreiche damit aber auch andere Seiten und dass diese bereits bei der Erstellung von Beiträgen auf eine faire Teilhabe von Menschen mit Seheinschränkung achten.
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