Inklusionsbotschafter Uwe Wypior besuchte Ausstellung
Lengerich/Westfalen (kobinet) Der Inklusionsbotschafter Uwe Wypior besuchte eine Wanderausstellung mit dem Titel "erfasst, verfolgt, vernichtet" über Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus, die anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im westfälischen Lengerich zu sehen ist. Im folgenden berichtet er über seine Eindrücke.
Bericht von Uwe Wypior
Die von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) thematisierte und erarbeitete Ausstellung zeigte, in dem an diesem Tage leider nicht barrierefrei erreichbaren Festsaal, Opfer, Täter sowie die gedanklichen bzw. institutionellen Vorraussetzungen der Morde und soll die Frage nach dem "Wert" des Lebens als Leitlinie in den Fokus nehmen.
Mit dem Ergebnis, dass bis zu 400.000 Menschen zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten zwangssterilisiert, mehr als 200.000 ermordet wurden und "Pflegende", Ärzte und NS-Funktionäre Selektionen nach Maßgabe von "Heilbarkeit", "Bildungsfähigkeit" oder "Arbeitsfähigkeit" vornahmen, hat die Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung auffälliger, störender und kranker Menschen im damaligen Anstalt-und Krankenwesen stattgefunden.
Aus der heutigen Perspektive stellen sich Fragen nach der Verantwortung auch von Institutionen und deren Nachfolgern, die bereits vor 1933 und nach 1945 Menschenrechtsverletzungen an behinderten und kranken Menschen begangen haben. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich gesellschaftliche Veränderungsprozesse vor unseren Augen abspielen, die immer mehr auf Effizienz und ökonomischer Verwertbarkeit im realexistierenden Kapitalismus abzielen, ist es notwendig, Aufklärung zu betreiben.
Als Inklusionsbotschafter im Rahmen eines von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) durchgeführten und von der Aktion Mensch geförderten Modellprojektes kann ich die Wanderausstellung nur empfehlen, die einen Beitrag leistet, Öffentlichkeit herzustellen und NS-Euthanasie in dem historischen Kontext darstellt.
Kontakt zu den AusstellungsmacherInnen unter der E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon unter 0151-56217400.