Ines Helke zeigt Wege zur barrierefreien Kommunikation
Mein Name ist Ines Helke und ich habe aufgrund meiner Hörbehinderung von Geburt an auch einen Gebärdennamen, weil ich meinen Namen beim Rufen nicht verstehe. Mein Gebärdenname gehört zu meiner Patchwork Identität und somit lebe ich mit meiner Hörbehinderung in zwei Sprachkulturen. Ich lebe in der Gebärdensprachgemeinschaft beziehungsweise in der Hörbehindertenszene. Im Berufsleben befinde ich mich in der hörenden Welt, welches jeden Tag eine Herausforderung ist, die spannend aber auch anstrengend ist.
Denn Kommunikation zwischen Hörenden und Menschen mit Hörbehinderung ist ein ständiges aufeinander zugehen bis hin zur Rücksichtnahme. Dies bedeutet tägliche Aufklärung und immer wieder daran erinnern und informieren, was Menschen mit einer Hörbehinderung und mit einer Kommunikationsbehinderung benötigen, um Teilhabe am gesellschaftlichem Leben zu erfahren, zu erleben und zu entdecken.
Trotz bester Hörgeräteversorgung oder Cochlea Implantat Versorgung stoßen wir an kommunikativen Barrieren. Die beste medizinische Technik ist somit nicht alles. Deswegen sind für uns Schriftdolmetschereinsatz, Kommunikationsassistenz, Gebärdensprachdolmetschereinsatz und Induktionshöranlagen, um die wichtigen Kommunikationsansätze aufzuzählen, sehr wichtig. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass der Mensch mit einer Hörbehinderung oder mit einer Kommunikationsbehinderung selbst entscheidet, was er oder sie einsetzen möchte, unabhängig vom Hörstatus.
Durch meine Biographie weiß ich, wie wichtig es ist, dass darüber frühzeitig aufgeklärt und informiert werden muss. Damit unter anderem Eltern hörbehinderter Kinder frühzeitig erfahren, dass wir trotz einem Leben mit einer Hörbehinderung oder einer Kommunikationsbehinderung ein buntes, vielfältiges und spannendes Leben haben können, wenn die entsprechenden Voraussetzungen für eine barrierefreie Kommunikation optimal eingesetzt werden.
Durch die jahrelange ehrenamtliche Arbeit in der Kinder- und Jugendarbeit im Bund der Schwerhörigen (BdS) Hamburg sowie im Referat "Inklusion Schule und Ausbildung" im Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) möchte ich für das Thema Empowerment, Bewusstseinsbildung, Barrierefreiheit, Kommunikation und Deutsche Gebärdensprache weiterhin sensibilisieren, aufklären und informieren. Deswegen möchte ich als Inklusionsbotschafterin gegenüber Eltern hörbehinderter Kinder, Kindergärten, Schulen und hörenden Pädagogen und Pädagoginnen in Workshop Angeboten bis hin zu Informationsveranstaltungen mein Fachwissen einbringen, beziehungsweise fortsetzen. Inklusion bedeutet "nichts über uns ohne uns". Vor allem möchte ich die Kindergartenkinder und die Schulkinder mit und ohne Hörbehinderung stark für die Inklusion machen. In diesem Sinne möchte ich den Artikel 24 zum Thema Bildung der UN Behindertenrechtskonvention nach vorne bringen, weil es ein wichtiger Prozess ist.
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