Alfred Beyer: Auf dem Weg zur Inklusion Grenzen überwinden
Mein Name ist Alfred Beyer. Seit fast 40 Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich im sportlichen und sozialen Bereich, nachdem ich bereits als Jugendlicher in der Kolpingsfamilie viele Erfahrungen sammeln konnte. Anfang der 80-er Jahre erkrankte ich im Alter von knapp 30 Jahren an Knochenkrebs, in dessen Folge ich ein Bein verlor, d.h., oberschenkelamputiert bin. Diese Beeinträchtigungen nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dafür leben darf.
Geholfen hat mir dabei u.a. auch, dass ich trotz meiner Beeinträchtigung Übungsleiter im Vereinssport wurde und das auch gelebt habe. Da es eigentlich gar keine Vereins-Teilhabe für Kinder und Jugendliche mit geistigen und körperlichen Einschränkungen gab, gründete ich 1989 den VBGS - Verein zur Bewegungsförderung und Gesundheitssport e.V. Mülheim. Satzungsziel bzw. Vereinszweck ist die inklusive Arbeit mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und Migrationshintergrund.
Schwerpunkt ist der Sport, aber wir bieten auch inklusive Computerkurse, inklusive Skilehrgänge und die Kulturveranstaltung Grenzenlos u.ä. mehr an. In unserer Begegnungsstätte beraten wir Menschen zu Gesundheits- und Rehabiliationsthemen.
Seit über 25 Jahren bin ich 1. Vorsitzender der AGB (Arbeitsgemeinschaft der in der Behindertenarbeit tätigen Vereinigungen) und rege viele Prozesse zu einem inklusiven gesellschaftlichen Leben im Bereich des barrierefreien Bauens an. Am wichtigsten ist mir dabei die umfassende barrierefreie Gestaltung unserer Stadt, von Gebäuden, ÖPNV, Veranstaltungen usw..
Inklusion ist zu meinem Lebensinhalt geworden, so bin ich Lotse im Zentrum für selbstbestimmtes Leben - ZsL Köln – Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort, Mitglied im Kompetenzteam des BRSNW (Behinderten- und Rehabilitationssport NRW), arbeite mit im Inklusionsbeirat NRW im Fachbeirat Barrierefreiheit oder bei der LAG, bin Gründungsmitglieder des CBE (Centrum für bürgerschaftliches Engagement) und nicht zuletzt in der örtlichen Gesundheitskonferenz. Als Inklusionsbotschafter halte ich es für wichtig, zu vermitteln, dass Inklusion nicht bedeutet, dass alle Menschen identisch behandelt werden müssen. Es sollen und müssen die unterschiedlichen und individuellen Ausgangslagen berücksichtigt werden. Entscheidend ist eher, dass jeder Mensch das Recht hat, selbstbestimmt, frei und gleich sein Leben zu gestalten.
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