Peer Counseling – Peer Support
Mit den Methoden des „Peer Support“ und „Peer Counseling“ stärkt die ISL e.V. einzelne Menschen mit Behinderungen im Sinne des Empowerments und der Emanzipation, damit sie Zugang zu ihren eigenen Persönlichkeitsstärken und Ressourcen bekommen und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können.
Ähnliche Erfahrungen mit Diskriminierungen machen fast alle Menschen mit Behinderungen. Insofern sind sie als Peers (= ähnlich Betroffene) zu bezeichnen. Inklusion wird durch das Rollenmodell von Peers unterstützt, man spricht auch ganz allgemein von „Peer Support“. In den Artikeln 24 und 26 der BRK wird der Einsatz eines solchen „Peer Supports“ ausdrücklich gefordert. Deshalb muss der Peer-Ansatz sowohl in der ehrenamtlichen als auch in der hauptberuflichen Beratungsarbeit gestärkt und regulär umgesetzt werden.
Die Beratungsmethode des „Peer Counseling“ ist die professionalisierte Form des „Peer Support“ und ergänzt und fördert die behindertenpolitischen Aktivitäten der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung behinderter Menschen in Deutschland. Menschen mit Behinderungen werden als Expert*innen in eigenen Angelegenheiten ermutigt, ihre Fähigkeiten und Ressourcen selbstverantwortlich für ihr eigenes Leben zu nutzen. Dieser Prozess wird durch die persönliche Erfahrung der behinderten Berater*innen unterstützt.
Alle Informationen zum Thema Peer-Counseling finden Sie auch unter https://www.peer-counseling.org
Forderungen der ISL e.V.:
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Peer Counseling-Angebote auf der Basis der Leitlinien und Qualitätskriterien von bifos und ISL müssen flächendeckend auf diesem qualitativ hohen Niveau ausgebaut und finanziell abgesichert werden. Dabei sind die Zentren für selbstbestimmtes Leben einzubeziehen.
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Peer Counseling ist als berufliche Qualifizierung anzuerkennen und in Hochschulen sowie in Institutionen der Erwachsenenbildung anzubieten. Aus- und Fortbildungen im Peer Counseling müssen sichergestellt werden.
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Es ist gesetzlich zu verankern, dass alle relevanten Beratungsangebote mit unabhängigen Peer Counseling-Angeboten kooperieren und vorrangig Menschen mit Behinderungen beschäftigen.
In der Anlage finden Sie zwei Beispielcurricula aus der Peer Counseling - Schulung der ISL e.V.